Von Stammtischparolen und dem Umgang damit
Nils Quentel
Vielen, bei denen am Esstisch oder in der Kneipe mal das Thema hin zur Politik wandert, ist der Fall schon mal begegnet. Es gibt eine Person, die sich als Wortführer*in mit besonders platten, emotional aufgeladenen und unverschämt verallgemeinernden Aussagen über ein gesellschaftliches Thema hervortut. Dabei geht es meist nicht um eine simple Diskussion, sondern häufig auch um Dampfablassen – was das Ganze nicht besser für euch macht! Solche Stammtischparolen, also die verkürzte Form, prägnanter Aussagen mit oberflächlicher Wirkungsmacht haben wir im Arbeitskreis Kommunales versucht, zu dekonstruieren und widerlegen.
Der Rückgriff auf methodisches Handwerk hat den Zugang erleichtert. Wir griffen nach einem ersten Brainstorming, bei dem viele der Aspekte bereits im Repertoire der Teilnehmenden deutlich wurden, auf die 10 Methodenvorschläge von Hufer (2000) zurück, die in einem Flyer des Projektes TANDEM NRW verdichtet wurden (ihr findet ihn auch unter diesem Link). Nach kurzer Begriffsklärung gingen wir zum interaktiven Teil des Treffens über.
Ein richtiges Methodentraining ist nichts ohne eine Simulation. Es fällt zunächst nicht leicht, die von uns ausgewählten Beispiel-Parolen, beispielsweise zu EU-Klischees, zu verinnerlichen – laufen sie doch unseren Überzeugungen stark zuwider. In den beiden gegenüberstehenden Gruppen hat sich jedoch eine gewisse Dynamik des unfairen Zwiegespräches entwickelt. Für das nächste Training dieser Art haben wir als Organisator*innen mitgenommen, dass wir uns einen Kleingruppenmodus und eine räumlich passendere Konstruktion der Situation überlegen werden.
Wir bedanken uns bei allen Anwesenden und hoffen auf eine Wiederauflegung dieses Formats!